Arbeitsschritte

Um zu den Arbeitsschritten zu kommen, sollten vorab ein paar Grunddinge angesprochen werden.

Zweck des Furnierens

Dünne Blätter aus Holz (Dicke 0,50 . . . 1,0 mm), die durch Schälen, Messern oder Sägen vom Stamm oder Stammteil abgetrennt wurden, werden als Furniere bezeichnet.

Die Furniertarten werden nach dem Herstellungsverfahren und Verwendungszweck unterschieden.

Kunststoffbeläge mit Holzmusterdekor dürfen nicht als Furniere bezeichnet werden.

Das Aufleimen der Furniere auf Trägermaterialien (in der Regel Mittellagen aus plattenförmigen Holzwerkstoffen) bezeichnet man als Furnieren.

Furnieren hat den Zweck:

  • edle und wertvolle Hölzer dadurch sparsam zu verwenden, dass sie nicht als Vollholz, sondern in Bruchteilen ihrer Dicke, als Furniere, verarbeitet werden
  • Oberflächen durch das Zusammenfügen von Furnieren mit ausgesuchten Maserungen, Farben und Formen zu gestalten
  • die technologischen Holzeigenschaften zu verbessern.

nach oben


Arten des Furnierens

Nach der Art der Verwendung der Furniere unterscheidet man drei Arten des Furnierens:

1. Absperrfurnieren (Absperren)

Das Aufleimen von Absperrfurnieren soll die Formveränderungen durch Schwinden und Quellen der Mittellage verhindern

2. Unterfunieren (Blindfurnieren)

Das Aufleimen von Unterfurnieren (Furniere, die nicht als Deckfurniere geeignet sind, weil sie beispielsweise einen hohen Splintholzanteil haben) soll die Rißbildung im Deckfurnier verhindern.

3. Deckfurnieren

Das Aufleimen der Deckfurniere hat den Zweck, den Sichtflächen ein dekoratives Aussehen zu geben. Deckfurniere können als Außenfurnier (äußere Flächen von Möbeln usw) und als Innenfurniere verwendet werden.

 nach oben


Schichtenaufbau furnierter Platten

Der einfachste Schichtenaufbau einer furnierten Platte besteht aus einer Mittellage und zwei Furnierblättern, die auf der Ober- und Unterseite bzw. Außen- und Innenseite (Außen- und Innenfurnierflächen) der Platte aufegeleimt sind.

Mittellagenplatten

Die Mittellage einer furnierten Platte bildet den tragenden Kern (Trägerplatte).

Als Mittellagen werden in der Regel nachfolgende Plattenwerkstoffe verwendet:

  • Sperrholzplatten
  • Spanplatten
  • Holzfaserplatten
  • Vollholzplatten

 

Sperrholzplatten

sind gute und geeignete Mittellagen. Es wird zwischen zwei Arten unterschieden:

  1. Furniersperrholzplatten (hergestellt aus einer ungeraden Anzahl kreuzweise verleimter Furnierlagen)
  2. Tischlerplatten (hergestellt aus plattenförmig aneinandergeleimten Stäben oder Stäbchen, die beiseitig abgesperrt sind).

Die aufzuleimenden Deckfurniere müssen zur Mittellage eine querverlaufende Faserrichtung haben.

 

Spanplatten

sind gute und die am häufigsten verwendeten Mittellagenplatten.

 

Holzfaserplatten

sind nur als Holzfaserhartplatten zum Furnieren geeignet.

 

Vollholzplatten

sind als Mittellagen weniger geeignet, weil die Formveränderungen infolge Schwindes und Quellens durch das Furnieren nicht beseitigt werden. Vollholzplatten müssen daher in jedem Fall abgesperrt werden. Die Absperrfurniere (Dicke ca. 1 … 3 mm) müssen in gleicher Dicke beidseitig auf die Ober- und Unterseite der Vollholzplatte aufgeleimt werden. Ihre eigene Faserrichtung muß quer zur Faserrichtung der Vollholzplatte verlaufen.

 

Beim Herstellen der furnierter Platten gilt die Regel: Die Mittellage ist die Symmetrieebene, zu der sämtliche Furnierschichten spiegelbildlich (auf beiden Seiten gleich) hinsichtlich Dicke, technologischer Eigenschaften und Faserrichtung aufgebaut sein müssen.

nach oben


 

 

Furnierauswahl

Die Furnierauswahl richtet sich vorwiegend nach dem Verwendungszweck des entsprechenden fertigen Erzeugnisses.

Im Regelfall werden die besten Furnierblätter als Außenfurnier für dei Vorderfronten von Möbeln, für Türen, Klappen, Schubkästen usw. ausgewählt.

Die Innenflächen von Möbeln werden dagegen häufig mit Deckfurnieren von preisgünstigeren Holzarten furniert.

Furnierdicken

Bei Werkstücken, die mit verschiedenen Außen- und innenfurnieren furniert werden, muß bei der Furnierauswahl berücksichtigt werden, daß die Furniere die gleichen Dicken haben.

Die Dicken der handelsüblichen Deckfurniere sind in der DIN 4079 genormt.

Fehlerhafte Furniere

Bei der Herstellung und Lagerung können fehlerhafte Furniere entstehen.

Leicht beschädigte (z.B. eingerissene) Furnierblätter sind durch überkleben auszubessern.

Schadhafte Stellen im Furnier können mit Ausschlageisen (gibt es in verschiedene Größen) ausgeflickt werden.

Furniere mit groben Herstellungsfehlern müssen aussortiert werden. Dazu gehören:

  • Vermesserte Furniere
  • Dämpffehler (können Verfärbungen hervorrufen)
  • Schartenriefen (Fehlerstellen nehmen beim Beizen mehr Farbstoff auf)

Wellige Furniere sind häufig auf die Eigenart und Qualität des Holzes zurückzuführen; meistens entstehen sie aber bei der Furnierherstellung Diese Furniere müssen angefeuchtet und in der Furnierpresse glattgepreßt werden.

Fehlerhafte Furniere können auch durch falsche Lagerung entstehen. Die dünnen Furniere trocknen in zu warmen und trockenen Räumen sehr schnell aus und werden dadurch rissig und brüchig. Sie müssen so gelagert werde, daß sie bei der Verarbeitung eine Holzfeuchte von etwa 12% aufweisen.

Die Lagerräume sollten eine relative Luftfeuchte von mindestens 65% bei einer TEmperatur von 15 …20 Grad C und wenig natürliches Licht haben, damit Farbveränderungen und Risse in den Furnieren vermieden werden. Durch Abdecken der Furnierpakete mit einer Plane können diese FEhler weitgehend ausgeschlossene werden.

nach oben


 

 

Fehler in der Blattfolge

 Bei der Herstellung werden Furniere so übereinander gelegt, wie sie gewachsen sind.

Die Furnierblätter sind in dieser Reihenfolge auszuwählen und zu verarbeiten.

Fehler in dieser Reihenfolge führen dazu, dass die Furniere nicht mehr paarweiße zusammengesetzt werden können.

nach oben


Furnierauswahl für zusammengesetzte Furnierbilder

 Zur Erzielung schöner und dekorativer Oberflächenansichten werden die Furniere so ausgewählt, daß nach dem Zusammensetzen ein speigelbildliches Furnierbild entsteht.

Diese Wirkung wird durch das sogenannte Stürzen erreicht.

Das Auseinanderklappen eines von zwei im Stapel übereinanderliegenden Furnierblättern um eine Längs- oder Querfuge wird als einfaches Stürzen bezeichnet.

 

St+rzen in der Breite _ 3Stürzen in der Breite

Zur besseren Ansicht, auf das Bild klicken.

 

 

 

Stürzen in der Länge                            Länge stürzen

Zur besseren Ansicht, auf das Bild klicken.

 

 

 

Die spiegelbildliche Wirkung tritt besonders hervor, wenn lebhaft gemaserte (gefladerte) Furniere ausgewählt werden.

Das Auseinanderklappen jedes zweiten von 4 Furnierblättern um eine senkrechte und waagerechte Fuge wird als doppeltes Stürzen bezeichnet; dabei ergeben sich Furnierbilder mit Kreuzfugen.

Die Kreuzfugen können auch diagonal sein.

Kreuzfuge_1Kreuzfuge_4Kreuzfuge_3Kreuzfuge_2

 

 

 

 

 

Zur besseren Ansicht, auch hier bitte wieder auf die Bilder klicken! Wie Kreuzfugen, vom Bild (das man vorher sieht, wie es hinterher aussieht) her, einfach erzeugt werden können, folgt auch hier auf der Seite. Soviel ist gesagt, 2 Spiegel reichen.

 

Steht die konstruktive Anordnung der Flächen zueinander im Vordergrund, sind Furniere mit schlichter Maserung auszuwählen; Furniere mit gefladerter Maserung würden unvorteilhafte Furnierbilder ergeben.

die Regel, daß die Furnierblätter in der Reihenfolge auszuwählen und zu verarbeiten sind, wie sie ursprünglich im Stamm waren, muß eingehalten werden. Eine Nichtbeachtung dieser Regel führt zu spiegelbildlich versetzten Kreuzfugen.

Für Furnierflächen, die aus relativ kleinen Flächen zusammengesetzt werden, beispielsweiße Karos und Rhomben, ist Furnier mit schlichter Maßerung auszuwählen.

 RautenmusterKaromusterZur besseren Ansicht, auf das Bild klicken

 

 

 

 

Hier noch ein paar Möglichkeiten für einfache Übungen, aber auch schon anspruchsvollere Aufgaben.

Federfrieseingelegte AdernZur besseren Ansicht, auf das Bild klicken.

 

 

 

 

Intarsien mit geometrischen Formen 4Intarsien mit geometrischen Flächenornamenten 3Intarsien mit geometrischen FlächenornamentenIntarsien mit geometrischen Flächenornamente 2

 

 

 

 

 

 

Man stelle sich solch ein Dekor, auf einer Tischplatte oder Beistelltisch vor. Ein echter Blickfang.

nach oben


Zuschneiden, Fügen und Zusammensetzen der Furniere.

 Furniere können maschinell oder von Hand zugeschnitten, gefügt und zusammengesetzt werden.

Maschinelle Furnierbe- und -verarbeitung

  • Die Verarbeitung grö0erer Furniermengen erfolgt maschinell
  • Die im Handwerksbetrieb am häufigsten verwendeten Maschinen zur Furnierbe- und -verarbeitung sin die Füge- und Feinschnittmaschinen und Furnierklebemaschinen unterschiedlichster Bauart und Größen

 

Furnierbe- und -verarbeitung von Hand

  • Furniere in kleinen Mengen werden von Hand mit der Furniersäge zugeschnitten, kleine Teilflächen mit ungeraden kanten werden mit einem Intarsienmesser geschnitten.  Die Furniersäge hat ein kurzes Sägeblatt mit einer flachgerundeten Zahnspitzenlinie. Sie arbeitet auf „Zug“. die Zähen werden nicht geschränkt. Zum Schneiden ist möglichst eine Unterlage aus Weihholz zu verwenden. Die Furniersäge ist an einem Metallineal oder einer Hartholzleiste als Anschlag zu führen. Dabei ist das Anschlaglineal festzuspannen oder fest auf die Furniere zu drücken.
  • Schnitte quer zur Faserrichtung werden von außen zur Mitte durchgeführt, damit die Ränder nicht einreißen.
  • Nach dem Zuschnitt müssen die Furniere gefügt werden. Zum Fügen sind sie in einer Fügelade oder zwischen zwei Leisten einzuspannen, wobei das untere Brett den Anschlag bildet und deshalb gerade und rechtwinklige Kantenflächen haben muß. Gefügt wird in Faserrichtung der Furniere mit der Rauhbank.
  • Beim Fügen quer zur Faserrichtung mit einem PUtz- oder Doppelhobel darf der Furneirüberstand nur gering sein, damit die Furnierkanten nicht einreißen; bestoßen wird von außen zur Mitte.
  • Nach dem Fügen sind die Furniere fugendicht zusammenzusetzen. Die Fugen sind mit Furnierklebepapierstreifen zu überkleben. An den Hirnholzenden ist ebenfalls Fugenklebepapier auf die Furniere zu kleben, damit sie nicht einreißen.

nach oben


 

 

Vorbereitende Arbeiten zum Furnieren

Vorbereiten der Mittellagen

  • Vor dem Auftragen des leims zum Furnieren muß überprüft werden, ob die Mittellagen einwandfrei eben und frei von Verunreinigungen sind. Verunreinigungen (z. B. durch Staub und Fett) führen zu Fehlverleimungen.
  • Nicht ebene Flächen von Mittellagen müssen vor dem Furnieren abgerichtet werden. Zum Abrichten eignen sich die Rauhbank (für Mittellagen aus Vollholz) oder die Bandschleifmaschine.
  • Furnierte Platten, bei denen die Kantenflächen verdeckt oder profiliert werden sollen, müssen vor dem Furnieren mit einem Umleimer umleimt werden, wenn die Fugen zwischen Furnier- und Umleimer nicht sichtbar sein sollen.

Hilfsmittel zum Furnieren von Hand

Die offene Zeit des Furnierleims zwischen dem Leimauftrag, dem Auflegen des Furniers un dem Verpressen darf nicht überschritten werden.

Aus diesem Grund sind vor dem Auftragen des Leims Vorbereitungen zu treffen, die ein hügiges Arbeiten beim Pressen ermöglichen.

Hilfsmittel zum Aufpressen der Furniere von Hand sind:

  • Druckausgleichsplatten, Mindesgröße entsprechend der Größe der Mittellagen einschließlich Furnierüberstände
  • Zulagenhölzer
  • Schraubzwingen
  • Papierbögen (verhindern als Zwischenlage das Zusammenkleben der Platten bei einem eventuellen Leimdurchschlag

nach oben


 

 

Leimauftrag

  •  Jede Art von Leim muß nach den Angaben des Leimherstellers verarbeitet werden.
  • Der Leim muß zum Auftragen eine netsprechende Viskosität (Zähflüssigkeit) haben, damit die Leimauftragsgeräte wirksam werden
  • In der Betriebspraxis gibt das Ablaufenlassen des Leims von einem Holzstab den nötigen Aufschluß über die richtige Viskosität. Der Leim soll mäßig-schnell abfließen, auf der Oberfläche der Leimflotte für einige Sekunden als Faden sichtbar bleiben und schließlich am Stab kurz abreißen
  • Die Auftragsmenge richtet sich nach der Saugfäigkeit der mittellage, sie ist den Verarbeitungshinweisen des Leimherstellers zu entnehmen
  • In jedem Fall ist auf einen gleichmäßig dünnen Leimauftrag zu achten. Zuviel Leimangabe führt zum Leimdurchschlag oder sogar zu Leiimwülsten unter dem Furnier; zuwenig Leimangabe zu Fehlverleimungen.

Leimauftragsgeräte

  • Das einfachste Gerät zum Auftrage ist der Kunststoff-Leimkamm
  • Zum Auftragen des Leims ist auch ein Leimpinsel mit harten Borsten geeignet. Die Rund- oder Flachpinsel dürfen keine Metallzwingen haben
  • Ein sparsamer Leimverbrauch ist bei Verwendung eines Leimsparbehälters zu erzielen. Bei Nichtgebrauch können Leim und Leimpinsel luftdicht verschlossen aufbewahrt werden.
  • Die Leimrolle ist zum Auftragen des Leims auf größere Flächen geeignet
  • Ein besonders gleichmäßiger Leimauftrag ist mit dem Leimroller zu erzielen
  • Das sparsamste Leimauftragen ist mit einer Leimauftragsmaschine möglich Ihre hohe Wirtschaftlichkeit erreichen diese Maschinen durch die genaue Dosierung der Leimauftragsmenge. Zum maschinellen Auftragen des Leims werden zwei Arten von Maschinen verwendet: Zweiwalzenauftragsmaschinen und Vierwalzenauftragsmaschinen

Man merkt hier nun schon, dass das in die professionelle Tätigkeit übergeht bzw. wo enstprechende Mengen und auch Größen furniert werden. Zumindest ist es aber gut, darüber zu wissen.

nach oben


 

 

 

 

Aufpressen der Furniere

  •  Je nach Leimart werden die Furniere im Kalt- Warm- oder Heißverfahren verleimt
  • Zum Aufpressen der Furniere werden hydraulische Heizplattenpressen oder Furnierspindelpressen verwendet
  • Das Aufpressen der Furniere mit Zwingen mittels Druckausgleichsplatten und Zulagen ist nur bei kleinen Furnierflächen möglich. Die Zwingen sind in der Reihenfolgen von innen nach außen anzusetzen. Sie sind zunächst nur schwach anzuziehen. Erst wenn alle Zwingen angesetzt sind, werden sie wiederum in der Reihenfolge fest angezogen, von innen nach außen.

 

Die offene Zeit

Die Zeit vom vollzogenen  Leimauftrag bis zum Auflegen der Furniere auf den Leimfilm wird allgemeine als offene Zeit bezeichnet.

Sie ist abhängig von der Raumtemperatur, Luft- und Holzfeuchtigkeit sowie der Dicke des Leimauftrages. Die offene Zeit wird vom Leimhersteller angegeben und ist unbedingt einzuhalten

 

Auflegen des Furniers auf den Leimfilm

  • Die Furniere sind möglichst spät, d.h. erst unmittelbar vor dem Einlegen in die Presse auf den offenen Leimfilm zu legen.
  • Wenn der Zeitraum zwischen dem Auflegen des Furniers und dem Einlegen der Platte in die Presse zu groß ist, nehmen die Furniere aus dem nassen Leimfilm Wasser auf. Dabei kommt es  zu erheblichen Quellungen des Furniers. Beim späteren Nachtrocknen will das Furnier wieder auf seine ursprüngliche Größe zurückschrumpfen, ist aber festgeleimt. Dabei können dann Furnierrisse entstehen.

 

Aufpressen der Furniere mit Furnierpressen

Soll zumindest auch mal angesprochen werden, ist aber für den Hobby- bzw. Hausgebrauch weniger von Interesse.

  • Das Kriterium jeder Presse ist Druck, der für beliebige lange Zeit in gleichmäßiger Höhe gehalten werden kann
  • Synthetische Holzleime binden oder härten durch einwirkende Wärme schneller ab. Voraussetzung für eine Heißverleimung ist das Vorhandensein einer heizbaren Furnierpresse.

 

Preßdruck

Der Preßdruck ist ein Wert, der vom Leimhersteller vorgegeben wird. Er ist meistens in kp/cm² angegeben. Um den vorgegebenen Preßdruck zu erzielen, muß der Manometerdruck in Abhängigkeit von der zu verpressenden Leimfläche ermittelt werden. Der ermittelte Wert ist an dem an der Maschine befindlichen Manometer einzustellen.

Preßtemeratur

Die Preßtemperatur ist abhängig von der Leimart bzw. Leimzusammensetzung und wird vom Leimhersteller vorgegeben.

Preßzeit

Die Preßzeit ist abhängig von der Leimart, von der Temperatur, Art und Feuchtigkeit des Furniers und Dicke des Leimauftrags. Die Mindestpreßzeiten werden vom Leimhersteller vorgegeben.

nach oben


Nachbehandlung furnierter Platten

Nach der vom Leimhersteller angegebenen Preßzeit sind die furnierten Platten aus der Presse zu nehmen. Die anschließende Nachbehandlung der Platten umfaßt folgende Tätigkeiten

  • Prüfen der Platten auf Verleimfehler
  • Abschneiden der Furnierüberstände
  • Stapeln der Platten

 

Prüfen der Platten auf Verleimfehler

  • Kürschner sind größere oder kleinere ungeleimte Stellen innerhalb der furnierten Fläche. Sie entstehen durch Unebenheiten in der Mittellage, mangelhafte Leimangaben, ungleichmäßigen Preßdruck usw. Die ungeleimten Stellen sind aufzuschneiden und nach einer erneuten Leimangabe nachzupressen.
  • Leimwülste können die Folge eines zu ungleichmäßigen oder reichlichen Leimauftrags sein. Die Beseitigung kann nur bei thermoplastischen Leimen erfolgen und muß sofort nach der Entnahme aus der Presse vorgenommen werden. Die Wülste sind aufzuschneiden, der überschüssige Leim zu entfernen und die Fehlerstelle sofort mit heißen Zulagen nachzuleimen.
  • Leimdurchschlag kann bei dünnen, vermesserten oder grobporigen Furnieren, bei zu hohem Preßdruck, zu hoher Preßtemperatur oder bei zu reichlichem Auftragen zu dünner Leime entstehen. Bei Verwendung von PVAC-Leimen kann Leimdurchschlag nur sofort nach Entnahme aus der Presse mit Kupferdraht-, Messingdraht- oder Perlonbürsten und warmen Wasser ausgebürstet werden. Bei Verwendung von Kondensationsharzleimen ist eine Beseitigung nicht mehr möglich; deshalb ist bei zubeizenden Furnieren der Leim entsprechend einzufärben.
  • Eindruckstellen in der Furnieroberfläche können entstehen, wenn die Furnierpresse oder die Zulagen nicht sorgfältig gereinigt wurden. Sie können beseitigt werden, wenn die Vertiefungen gut angefeuchtet werden und anschließend mit einem heißen Bügeleisen o.ä. erwärmt werden. Dabei quillt die Furnieroberfläche auf. Anschließend ist die Fehlerstelle nachzupressen.

 

Abschneiden der Furnierüberstände

Die Furnierüberstände sind vorsichtig mit einem Furnierkanten-Beschneider abzuschneiden. Beim Abschneiden der Furnierüberstände quer zur Faserrichtung ist der Furnierkantenschneider von beiden Seiten (von außen nach innen) anzusetzen, damit das furnier nicht einreißt.

Stapeln der Platten

Während der Preßzeit wurde durch die einwirkende Temperatur der Feuchtehaushalt im Plattengefüge durcheinandergebracht. Das Wasser ist aus dem Leimfilm in das Platteninnere und in das Furnier eingedrungen. Der Feuchteausgleich setzt sofort nach der Entnahme der Platten aus der Presse ein. Beide Plattenoberflächen müssen gleichmäßig auskühlen und trocknen können. Ein Verziehen der Platten wird vermieden, wenn sie auf Stapelhölzern gelagert werden.

nach oben


 Das ist jetzt nur mal ein „Grundgerüst“ für das Furnieren bzw. für die Intarsienarbeiten. Es gibt noch unzählige andere Schritte, manchmal sind es Schritte für eine Person speziell, andere wiederum sind dem einen oder anderen gar nicht bekannt und freut sich vielleicht darüber, diese einmal zu testen. Dies hier alles zu zeigen, würde den Rahmen sprengen.